Denn die Abgeordnete Marianne Schieder hatte sich angekündigt, und mit ihr waren auch die Vertreter der Partei auf Kommunaler- und Kreisebene sowie Bad Kötztings Stellvertretender Bürgermeister Wolfgang Pilz mit dabei.
Gut können sich die Politiker noch an die Zeit vor gut zehn Jahren erinnern, als in Teilen der FDP öffentlich gefordert worden war, die Spielbanken zu schließen. Rauchverbot und zahlreiche Konkurrenz im tschechischen Nachbarland sowie illegales Glücksspiel im Internet hatten die Brutto-Spielerträge (also die Summe dessen, was an Tischen und Automaten durch die Spieler verloren wurde) stark sinken lassen. Diskussionen, die seitdem nicht mehr aufgekommen sind, wie sich die Gäste an diesem Tag erinnern – und auch nicht mehr werden, wie auch der neue Chef überzeugt ist. Denn seit einigen Jahren steigen die Umsätze in einer der kleinsten Spielbanken Bayerns wieder, und selbst im vergangenen Jahr seien in der hälfte der Zeit immerhin 3,2 Millionen Euro an Brutto-Spielertrag zusammengekommen, erklärt Weigert. Während er den Politikern erklärt, was alles zum Betrieb einer Spielbank nötig ist – vor allem motiviertes und gut geschultes Personal – geht es natürlich auch darum, wie es weitergehen wird und warum die Umsätze wieder im Aufwärtstrend seien. Als Beleg für Letzteres verrät der Direktor, dass „der Mai nicht das beste, aber eines der besten Ergebnisse seit der Eröffnung gebracht hat, was durch den Juni wahrscheinlich noch übertroffen werden wird.“ Den Grund dafür sieht er vor allem in den etwas über 50 Mitarbeitern, die in den verschiedensten Funktionen in der Spielbank arbeiten. Sein Fazit nach einem Jahr im Amt: „Motivieren muss man da keinen, denn motiviert sind alle – es geht eigentlich nur noch darum, Steine aus dem Weg zu räumen, damit die Arbeit Spaß macht und ohne Probleme gemacht werden kann.“ Darum werde es in den kommenden Monaten vor allem darum gehen, auf dieser sehr guten Basis im Bad Kötztinger Haus aufzubauen. Da nach über 20 Jahren, in denen die Spielbank mittlerweile geöffnet hat, nun auch die ersten langjährigen Mitarbeiter in Rente gingen, brauche es Nachwuchs. Aber auch mit Blick auf das zweite große Standbein, die kulturellen Veranstaltungen in der vor gut zehn Jahren extra dafür eingerichteten Casino-Lounge, kündigt er Veränderungen an. Dieses Jahr werde beim Programm noch „etwas auf die Bremse getreten“, sagt der Chef. Zum Neustart im kommenden Jahr werde aber nicht nur die Lounge leicht überarbeitet, sondern auch das Programm. Ihm schwebe eine Reihe mit dem Arbeitstitel „Talk, eat, play“ vor. Dabei sollten prominente kulturschaffende Gäste aus dem näheren und weiteren bayerischen Umfeld in die Lounge eingeladen werden, mit denen die Gäste nach einem Interview-Teil und einem kurzen Auftritt bei einem Abendessen im Spielsaal ins Gespräch kommen sollen. Da zeigt sich auch die Abgeordnete nach gut einer Stunde überzeugt, dass das Haus in Bad Kötzting auf einem sehr guten Weg sei. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen über den Erhalt des Bayerwald-Casinos diskutiert wurde.